Wie ich schon versprach, wird heute die Rede vom Taurischen Palast sein. Vor einiger Zeit wurde die Versammlung der GUS-Mitgliedsstaaten hier abgehalten und verschiedenste Beschlüsse gefasst. In diesem Sommer fand hier das Sankt Petersburger Wirtschaftsforum statt. Da ich (nach dem Feierabend) die Möglichkeit hatte, mich frei im Gebäude zu bewegen, nutzte ich die Gelegenheit und kann Ihnen jetzt den Palast zeigen. Alle Bilder, die mit der Veranstaltung selbst zu tun haben, ließ ich absichtlich aus es reicht wohl, diese Gesichter täglich auf dem Fernsehbildschirm sehen zu müssen.
Der Taurische Palast. Gebaut wurde er 1783-89 vom Architekten Iwan Jegorowitsch Starow. Seinen Namen trägt er zu Ehren von Grigorij Potjomkin, dem er von Katharina II. für die Einnahme Krims (Tauris) geschenkt worden war.
Hier im Bilde ist der Haupteingang von der Schpalernaja Uliza aus (heute eine hochamtliche Magistrale, führt sie doch vorbei am Palast zur Smolnij-Kathedrale und -Institut).
Vor einer ganzen Weile öffnete sich von der Newa eine Sicht auf die Palastfassade. Im 19. Jahrhundert bebaute man das Gelände vor dem Palast mit einigen Gebäuden, einschließlich diesen majestätischen Wasserturm :-(
Einer der zwei Eingänge an der Vorderseite.
An der gegenüberliegenden Seite schließt sich der Taurische Garten an, dessen größter Teil dem Besucher offen steht. Eine Teichkette verleiht der Landschaft einige Originalität.
Der Garten und der Palast werden von verschiedenen Seiten von Zäunen und einer Mauer begrenzt, die zuletzt noch während der Sowjetmacht gestrichen worden sein wird (auf der Aufnahme habe ich sie ein wenig ausgfebessert :)
Der Palast von der Gartenseite. Das pyramidenförmige Dach auf der Aufnahme (über dem Duma-Saal) war früher natürlich anders nämlich flach.
Der Pavillon im Garten. Ich bin von seiner Gleichaltrigkeit mit dem Palast nicht völlig überzeugt, eher vom Gegenteil dessen. Nichtsdestoweniger passt er sich vorzüglich in seine Umgebung ein.
Der Zaun auf der Eingangsseite. Man beachte die Vasen (sie sind nach dem Entwurf F.I.Wolkows gefertigt).
Der Eingang. Über der Kuppel weht die GUS-Fahne.
Wie schon erwähnt, tagte hier die inter-parlamentarische Versammlung der GUS. Im Taurischen Palast sind solche Veranstaltungen Routine, nach Potjomkin diente dieser Bau zwar einst als Kaserne und Pferdestall (die Idee von Paul I.), dann aber versammelte sich hier die Duma, wie auch die Deputierten des Sowjets, Parteitage wurden abgehalten usw Er hatte nicht die Gelegenheit, ein Museum zu werden.
Gehen wir ins Innere
Der Kuppelsaal, für mich der schönste. Die auf den vorhergehenden Bildern gezeigte Flagge weht just über dieser Kuppel.
Die Ornamente lassen die Decke des Saales höher erscheinen, als sie tatsächlich ist. In Wirklichkeit ist sie flach.
Das Gemälde "Die Botschaft an Achilles".
Basrelief "Die Architektur".
Die Seitenwände des Saales waren früher illusorisch bemalt, um den Eindruck einer offenen Galerie zu schaffen (sogenannte "perspektivische Malerei"), ähnlich wie im Pawlowsker Schloss (dort an der Außenseite). Doch nichts blieb erhalten (und ich entschied, die nackte Wand links des Basreliefs nicht aufzunehmen).
So sieht der Kuppelsaal von der dem Haupteingang gegenüberliegenden Seite aus. Hinten ist der Zugang zur früheren "Äußeren Eingangshalle", nun mit Metalldetektoren ausgestattet :)
Die "Fenster" unter den Bögen sind in Wirklichkeit rein dekorativ
Sehr schön die Kombination der Kronleuchter und der Säulen. Durch diese Säulen gehen wir in den nächsten Saal den Katharinensaal