Die Wandernde Kamera — Notizen über Sankt Petersburg und Umgebung

Album Sechsundfünfzig
(Übersetzung  O. Naumann, D.B.Suchin)


Wie ich schon versprach — wir werden uns ein wenig von der Stadt erholen.
Dazu genügt es, uns in die Vorortbahn zu setzen, und schon nach einer Stunde an der Station Roschino auszusteigen.
Weiter geht es in Richtung des Lindulowskij-Wäldchens.

 

Einer von uns (ich werde nicht mit dem Finger auf ihn weisen), hatte wohl Iwan Susanin als Urahnen, in zwei Stunden legten wir eine ca. 3-Kilometer-Strecke zurück, denn anfänglich gingen wir in die vollkommen falsche Richtung :)

Doch ist all’ dies vorüber, am Weg kann man bereits Merkmale des nicht mehr so fernen Lindulowskij-Wäldchens beobachten.

 

"Lindulowskij" wurde früher "Lintulowskij" genannt (soviel wie "Vögel"). Sein anderer Name ist "Peters Schiffswäldchen", da die hier gesetzten Bäume für die Marine bestimmt waren (als Maste, Bugspriete, als Unterwasserteile der Schiffe).

Die Samen der sibirischen Lärche waren auf Befehl Peters I. aus dem Archangelsk-Gouvernement gebracht worden.

Die Nadeln der Lärche sind nicht so wertvoll wie das Holz, aber gerade sie geben den Bäumen die ungewöhnliche Gestalt, besonders bei sonnigem Wetter.
In der Tiefe des Wäldchens sind die Nadeln leider schon abgefallen. Dadurch hat das Gehölz ein prähistorisches Aussehen gewonnen, als käme von hinter einem Baum gleich ein wiiinziger Brontosaurus hervor :)
Der hier wird kein Mast :)

Es ist kaum vorstellbar, wie man jetzt hier alles Holz erfasst — jeder Baum hat eine akkurate Tafel mit einer Nummer und, anscheinend, das Gefühl der eigenen historischen Bedeutung. Nicht verwunderlich, denn viele Bäume sind über 255 Jahre alt und mehr als 40 Meter hoch.

Wie man mir sagte, wurden die Pflanzungen der Lärchen auch von den Finnen weiter betrieben.
Heute belegt das Wäldchen eine Fläche von 355 Hektar (58 Hektar davon bepflanzt mit Lärchen, und das sind mehr als 4000 Bäume).
Durch das Wäldchen fließt das Flüsschen Lindulowo,
das dem Gebiet seinen Namen gab.
An manchen Stellen ist keine Strömung zu bemerken…
…anderswo hingegen fließt er reißend und bildet Stromschnellen.

"Ameisen auf dem Hügel"
Holz und Nadeln.
Im Wäldchen ist der Abend angebrochen…
Eigentlich ist das alles.
Auf unserem Rückweg begegneten wir einem Mann auf einem Fahrrad — er sang etwas Klassisches laut durch den ganzen Wald, ziemlich gekonnt. Unser Trio bemerkend hörte er auf zu singen, und, ohne seine Geschwindigkeit zu senken, meinte er zu uns: "Glück und schöne Heimkehr!…":-)

Vor einigen Alben versprach ich etwas…
Zur Erinnerung: In der nächsten Ausgabe biete ich einen Blick von der Kolonnade der Issakskathedrale auf Sankt Petersburg herunter.

 

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