Die Wandernde Kamera — Notizen über Sankt Petersburg und Umgebung

Album Achtundvierzig
(Übersetzung  O. Naumann, D.B.Suchin)


Helsinki, der zweite Teil — das Stadtzentrum.

 

Das Zentrum… Parken ist ein Problem. Die Besonderheiten des nationalen Parkens machen es dem Unwissenden ziemlich ungemütlich. Es ist verboten, so und dort zu parken wie man will. Es gibt jede Menge Parkzeichen mit verschieden schlauen Anmerkungen, einschließlich der Zeiten wann sie gelten, oder dieser und jener Bedingung. Letzten Endes haben wir’s riskiert, in einem Gäßchen stehen zu bleiben, wo uns eine hiesige Ureinwohnerin darüber aufgeklärt hat, dass man gerade jetzt und gerade hier kostenlos parken dürfe (sie ließ es sich auch nicht nehmen, über die Idiotie dieser Regeln herzuziehen, die sie selbst nicht verstünde).
Jeder scheint hier Englisch zu können, die Sprache ist überall. Bis auf die Hinweisschilder, sie sind auf finnisch und schwedisch.

Es gibt sehr viele Autos, und es sind sehr viele verschiedene Autos. Man trifft auch auf Rostlauben, manchmal gerät man auch an eine Lada (wie unsereines), mit finnischen Kennzeichen.

Die ganze Stadt ist ein einziges Gebirge. An der Ampel kann man nur mit angezogener Handbremse stehen. Wobei die hiesigen Fahrer die Angewohnheit haben, eine Handbreit vorm nächsten Wagen zum Stehen zu kommen.

Der Bahnhof. Ich erinnere mich an die Warteschlange vor der dortigen Wechselstube. Dort blieben wir nicht stehen und gingen stattdessen zur nächsten Bank. Dort gab es keine solche Warteschlange. Dafür sollte man ein Billet mit einer Nummer ziehen und warten, bis die Nummer auf der Schautafel erscheint. Wie auf unserem Moskauer Bahnhof.
Nach einigen Minuten wurde klar, dass die Nummer auf dem Billet kleiner war, als die stets zunehmende Zahl auf der Schautafel. Den unzufriedenen Gesichtern der Umstehenden nach — nicht nur bei uns.
Nach einer halben Stunde sprang der überfüllte Zähler wieder auf Null. Nach weiteren 15 Minuten waren wir dann endlich an der Reihe. Unsinn total.
Wir sind im historischen Zentrum.

Ziemlich unerwartet zeigte es sich, dass Betrunkene hier keineswegs die Ausnahme sind. In zwei Tagen sind wir zweien oder dreien begegnet, einer fragte ständig irgendwas, aber nicht auf russisch :)

Irgendwie waren sie einsam.

Die Uspenskij-Kathedrale des Architekten A.M.Gornostajew. Am Eingang parkte eine "Lada 09" mit russischen Kennzeichen.

Was ich zur Architektur Helsinkis noch anmerken wollte… Wenn ich es vergleichen sollte zöge ich Moskau als Maßstab heran. Doch sieht es hier natürlicher aus, die "Glas-Beton-Kisten" tragen doch meistens eine originelle Idee in sich, sind in einem bestimmten Stil gestaltet und werden auf erträgliche Art mit den nebenstehenden Gebäuden kombiniert. Das alles ruft jedenfalls keine negativen Empfindungen hervor.

Ich versuchte immer, von der Straße den Eingang in irgendeinen verschmutzten Hof zu finden, wie es bei uns normal ist. Es gab keinen :)

Die Bucht. Diese Fähre kann man in St. Petersburg oft beobachten.

Rechts hinten im Bild — eine Menge von Zelten, wo mit verschiedenen folkstümlichen Waren gehandelt wird (tatsächlich, wie bei uns mit den Matrjoschkas). Was mich doch etwas verwunderte, waren die Aufschriften auf den Zelten — dass sie VISA und MASTERCARD akzeptierten :)

Eine "Haltestelle"

Mir fiel die riesige Anzahl an Mobiltelefonen auf — selbst Kinder haben welche. Später las ich, dass Finnland diesbezüglich die Weltspitze sei.

Die Finnen :)

Dieser Aufnahme widersprechend möchte ich behaupten, dass es in den Straßen weniger junge Leute als bei uns gebe (dabei wird St. Petersburg als die "alte Stadt" bezeichnet).

Ihr Vogel unterscheidet sich kaum von den unsrigen :)
Ein Katzen-Konzert im Park.
Eine typische Szene vor irgend einem Geschäft. Ich erwähnte schon, dass für die Fahrräder besondere Wege existieren, und die Leute benutzen sie intensiv. Aus diesem Bild ist die Größe dieser Erscheinung ersichtlich.
In Wirklichkeit ist es mehr als nur ein unterirdischer Durchgang. Unter dem zentralen Teil der Stadt gibt es eine Menge an kleinen unterirdischen Geschäften, von Spielautomaten, Haltestellen, Übergängen, der Metro — all das ist untereinander verbunden und hat Ausgänge an die Oberfläche.

Beachten Sie die Wände — statt sie zu ebnen und zu verputzen, haben sie sie einfach angestrichen. Ist originell und sympathisch. Billig und praktisch :)

So sieht eines der typischen großen Geschäfte aus. Mehrere Stockwerke und Luft in der Mitte.

Im Buchgeschäft ist die Lage trist, zumindest was die Computerliteratur anbetrifft. Wie bei uns. Es gibt "Windows für Anfänger", "Perl für Fortgeschrittene" usw. zu lesen. Nur sind die Preise ungefähr um das 5- bis 7-fache höher.

Der Senatsplatz und die Lutherische Kirche (1830) errichtet von K.L.Engel.

Dieser Platz hat anscheinend dieselbe Bedeutung für Helsinki wie der Schloßplatz für Sankt Petersburg.

Hier ein Denkmal für unseren Alexander II.

Für eine lange Zeit (bis zum 1917) war Finnland ein Teil des russischen Reiches, was sich naturgemäß auf die Architektur und die Denkmäler abfärbte (ich denke, zum Besseren).

Noch eine Kirche und noch ein Denkmal. Ich schaute sie mir nicht an.
Das war alles. Klar, es war nur ein flüchtiger Blick auf die Stadt, dazu noch mit sehr oberflächlichen Urteilen (wie soll es bei 3 Tagen Aufenthalt, die man dann zumeist in der Veranstaltungshalle verbrachte, auch nur anders sein?).

Es ist höchste Zeit, nach Hause zu fahren, jeder kennt den Spruch — ob Osten oder Westen, zu Hause ist es am besten :-)


Für das nächste Album ist noch nichts entschieden, deshalb möchte ich über seinen Inhalt nichts voraussagen.

 

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